Die „Runde Eckbrust“ als erotisch gestalterisches Element wurde erstmals Anfang des 21. Jahrhunderts vom Maler Jo Fingerhut bei der Schaffung dieses Gemäldes verwendet. Sie bildet mit ihrer erregten Brustwarze den linken oberen Abschluss einer sinnlich erogenen Diagonale durch die Körpermitte. Die Drei-Faltigkeit des Bikinihöschens lässt den darunterliegenden Venushügel unaufdringlich und betörend erahnen.

Eine tätowierende Biene ist der zentrale Ort des Bildgeschehens. Sie verbindet die Triebsymbolik von Mensch und Tier. Lustempfinden durch das zu schwache Erstechen auf der einen und das rote erlösende Farbablassen auf der anderen Seite. Der Bauchnabel lässt einen Blick in die Untiefen der sektbefüllbaren Geburtsnarbe zu. Ein Blick, der sich scheinbar in den dunklen Geheimnissen des Körperuniversums verliert und die Unerträglichkeit des Ungewissen erzählt.

Die mausgraue Hintergrundfarbe ist zugleich die Basisebene und die Teilrahmung des wollüstigen Bildaktes und könnte sogar als flächengemalter ordinärer Background des Grauens interpretiert werden.

Die provokanteste Botschaft versteckt Jo Fingerhut allerdings, in dem er seinem nur gezwungen fröhlich wirkenden Insekt einfach ungefragt grüne Turnschuhe anzieht. Dieser einzwängende gestalterische Übergriff auf die Fortbewegungsextremitäten legt eine bienenverachtende und selbstverherrlichende Denkweise des Künstlers nahe. Ein Gemälde mit verschobenen Körperbotschaften und die verzweifelte Suche nach dem verlockenden Fehlempfinden.

In diesem Sinne…Hurz!

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